„Traunsee wird mega“, strahlt Valentin Bontus, der am Montag via Wien aus seinem Trainingslager in Den Haag nach Rindbach, Ebensee angereist war. „Ich freue mich extrem, die ganze Community wieder zu treffen. Alle sind da. Ich kann es kaum erwarten hier vor dieser traumhaften Kulisse zu racen und bei meinem Heim-Event abzuliefern. Das Teilnehmerfeld ist richtig stark besetzt, alle Top-Athleten sind hier. Die Bedingungen werden konstant sein – und somit das Level enorm hoch. Herausfordernd wird definitiv der kürzere Kurs, damit werden die Manöver entscheidend.“ Für den 21-Jährigen ist das Antreten am Traunsee seine zweite Teilnahme – im Vorjahr, Ende September, gab er im Rahmen der KiteFoil World Series sein Regatta-Debüt. Schlussendlich bilanzierte er nach wetterbedingt nur einem Race-Day mit Rang 17. Fortan ging es für Valentin Bontus in der neo-olympischen Formula Kite stetig bergauf. Das Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris.
KiteFoil-Premiere am Traunsee
Der Athlet vom Yachtclub Podersdorf wuchs praktisch mit Kite und Board auf – und er war schnell. „Ich habe von Anfang an gewusst, dass ich Speed habe“, sagt Bontus selbstbewusst. Der Umstieg zum KiteFoilen kam erst vergangenen Frühjahr, auch wenn damit schon früher geliebäugelt wurde: „Ich habe schon vor ein paar Jahren damit spekuliert, als für Olympia noch das Mixed-Format angedacht war. Nach der Änderung letzten Juni auf je eine Medaille bei Herren und Damen war mir aber sofort klar: Das muss ich machen. Dieser Kick, die Challenge – das ist genau meines. Ich habe mir dann rasch das für die Olympischen Spiele genormte Material gecheckt und begonnen in Griechenland zu trainieren.“ Im September nahm der 21-Jährige dann beim UPPER AUSTRIA KiteFoil Grand Prix Traunsee teil. „Das ist mir noch richtig schwergefallen. Alle an einer Startlinie. Ich mitten in einem Fleet-Race. Es war so viel los, richtig viel Wirbel – aber mega cool“, ist der Niederösterreicher begeistert von seiner Sportart.
In den Top-15 angekommen
Nach seiner Premiere am Traunsee startete Valentin Bontus offiziell seine Olympia-Kampagne, KiteFoil wurde vollumfänglich ins Programm des Österreichischen Segel-Verbands für die Spiele 2024 in Paris – und mittlerweile auch für jene 2028 in Los Angeles – aufgenommen. Den Winter über wurde trainiert: Auf der ganzen Welt schloss sich Bontus internationalen Trainingsgruppen an und schon zum Saisoneinstand bei der Princess Sofia Trophy vor Palma de Mallorca Ende April war er in der Weltspitze angekommen: Er schaffte den Einzug in die Goldflotte, beendete gleich vier Races in der Top-Gruppe unter den besten zehn – und beschloss den Wettkampf als 15. der Gesamtwertung. Damit wäre auch das Olympia-Limit erbracht gewesen, durch Bontus war Österreich die siebentbeste Nation. „Mein Abschneiden war dann doch schon etwas überraschend. Ich habe zwar den Winter über viel trainiert und wusste, dass ich einen Sprung gemacht habe – aber einen so großen, das war schon cool. Ich war richtig happy. Goldflotte, dort Top-10-Ergebnisse und dann nur knapp die Final-Series verpassen, das hat mir einen Push gegeben.“
Etwa ein Monat später in Hyeres, Frankreich ging es für den österreichischen Vizemeister wieder in die Goldflotte. „Die Konkurrenz dort war nochmals stärker, um so höher ist die Teilnahme an der Gold-Fleet einzustufen. Anfangs habe ich mir noch schwergetan, ich wollte zu viel. Aber es hat dann gut geklappt und ich war sehr zufrieden, dass ich schon beim zweiten Event eine gewisse Konstanz habe.“