Die 53. Ausgabe der „Trofeo Princesa Sofia“ begann mit einer Startverschiebung: Knapp zweieinhalb Meter hohe Wellen und Starkwind machten einen pünktlichen Beginn in allen Klassen unmöglich. Mit etwa 40 Minuten Verspätung wurden dann in der Formula Kite-Klasse die ersten Rennen absolviert.
Valentin Bontus, der den Schwung von seinem vierten Platz bei der Europameisterschaft mitnehmen konnte, sprach vom „stärksten Wind, den wir beim Kiten je hatten“ und der „krassesten Welle“. Dennoch zeigte er zum Auftakt der Konkurrenz drei starke Ergebnisse: Nach den Rängen zwei, fünf und sechs liegt der Athlet vom Yacht Club Podersdorf an dritter Stelle des Gesamtklassements. „Die Konditionen waren ziemlich ‚heavy‘, eigentlich an der Grenze. Vom Ergebnis her bin ich zufrieden – aber es wäre noch mehr drinnen gewesen. Ich hätte mit meinem Speed dreimal in die Top-3 fahren können. Zwei Starts waren schwach, gottseidank bin ich da noch auf fünf und sechs raufgefahren“, berichtet der gebürtige Niederösterreicher.
Alina Kornelli ist es indes nicht gelungen, eines der beiden Damen-Rennen zu beenden. „Ich habe mich heute, als Test für die Olympic Last Chance-Regatta, entschieden, beim kleinsten Kite ein neues Fabrikat auszuprobieren. Das hätte bei Starkwind stabiler in der Luft sein sollen – war es dann nicht und es hatte auch deutlich mehr Power, viel mehr Power. Ich musste dann den Kite so sehr trimmen, dass weniger Druck drinnen ist und dann klappte er irgendwann einfach zusammen. Das ist mir in beiden Rennen passiert und somit habe ich kein Ergebnis reinbekommen. Gottseidank haben wir nur zwei Races absolviert. Morgen soll es deutlich weniger Wind haben – da greife ich dann voll an“, berichtet die Athletin vom SC Kammersee.
„Unser Speed war am Punkt“
Das volle Programm – allerdings mit Verspätung – wurde in der 470er-Klasse durchgezogen. Auf dem Kurs der beiden österreichischen Boote herrschte ein Grundwind von 16 bis 18, mit Böen von bis zu 26 Knoten und eine hohe Welle. Lara Vadlau und Lukas Mähr haben mit den Rängen elf und drei einen soliden Auftakt geschafft. „Es war brutal viel Wind, der auch viele Boote umgeworfen hat. Wir haben sehr gekämpft. Leider sind wir beim ersten Start nicht gut weggekommen – aber dann hat das gut gepasst, vor allem der Speed war am Punkt. Wir können auf die Leistungen heute stolz sein. Wir sehen aber auch noch Verbesserungspotential in der Konstanz während des Rennens“, berichtet Vorschoter Lukas Mähr. Das Duo rangiert an 14. Stelle im Gesamtklassement.
Rosa Donner und Niklas Haberl haben bei ihrem Comeback nach zweimonatiger krankheitsbedingter Pause die Plätze 20 und 19 eingefahren. Insgesamt liegen die beiden an 39. Position. „Starts und Speed waren heute grundsätzlich gut. Gegen Ende der Wettfahrten haben wir dann Probleme mit der Geschwindigkeit bekommen – aber nach so einer langen Wettkampfpause und bei diesen herausfordernden Bedingungen, speziell der hohen Welle, mussten wir um jeden Zentimeter kämpfen. Es war kein optimaler Auftakt, aber für die lange Trainingspause war es in Ordnung“, erzählt der Vorschoter.
ILCA 7-Konkurrenz auch angelaufen
Auch in der ILCA 7-Klasse sind alle beiden angesetzten Rennen ausgetragen worden. Clemens Kübber (40/36) liegt unter den 193 Booten an 114. Stelle. „Im ersten Rennen sind mir auf der ersten Kreuz zwei dumme Fehler passiert, das konnte ich nicht mehr geradebiegen. Im zweiten Race was dann der Start die Herausforderung – aber mit einem guten Speed konnte ich mich zurückkämpfen“, so der Athlet vom Union Yacht Club Neusiedlersee.
16 Plätze hinter Kübber liegt sein Teamkollege Anton Messeritsch (42/45). „Die Bedingungen waren am oberen Limit. Von der Strategie und Taktik her waren meine Leistungen gut, aber vom Speed her war nicht mehr drinnen. Solche Bedingungen auf der Vorwind hatte ich fast noch nie, da bin ich schon sehr froh, so abgeschlossen zu haben“, so Messeritsch.
Keine Rennen im 49er und Nacra 17
In den Klassen 49er und Nacra 17 konnten ob der Bedingungen keine Rennen absolviert werden. Für die österreichischen Teams dieser olympischen Disziplinen geht die Regatta damit erst am Dienstag los. „Unter diesen Bedingungen ist der 49er zu sehr am Limit“, sagt Benjamin Bildstein und setzt fort: „Für uns war das sehr schade, weil wir genau diese ‚Conditions‘ bevorzugen. Bei Starkwind waren wir zuletzt im Training sehr gut unterwegs und fühlen uns auch sehr gut. Die nächsten Tage wird es vermutlich leichteren Wind geben. Da sind wir dann gefordert, weil wir einen neuen Masten segeln, den wir bei Leichtwind noch nicht ausprobiert haben – die Bedingungen dafür waren zuletzt nie gegeben Es wird sicher anspruchsvoll, das Set-Up in so kurzer Zeit hinzubekommen – aber wir sind motiviert und auf jeden Fall ‚ready‘ für morgen.“
Nacra 17-Vorschoterin Tanja Frank kam der zusätzliche Tag ohne Rennen entgegen: Die Olympiabronzemedaillengewinnerin verletzte sich am Freitag im Training an der linken Hand und musste die letzten beiden Tage pausieren.
Die „Trofeo Princesa Sofia“ wird am Dienstag um 11.00 Uhr fortgesetzt. Für den zweiten Wettkampftag sind Leichtwindbedingungen prognostiziert.
53. Trofeo Princesa Sofia
Palma de Mallorca | 1. - 6. April 2024
470er | nach 2 von 10 Rennen
1. Winkel/Winkel GER 3 (1/2)
14. Lara Vadlau/Lukas Mähr 14 (11/3)
41. Rosa Donner/Niklas Haberl 39 (20/19)
49er | noch keine Rennen absolviert
Benjamin Bildstein/David Hussl
Keanu Prettner/Jakob Flachberger
Maximilian Heidkamp/Benjamin Kogard
Nacra 17 | noch keine Rennen absolviert
Lukas Haberl/Tanja Frank
Laura Farese/Matthäus Zöchling
Formula Kite Men | nach 3 von 20 Rennen
1. Bruno Lobo BRA 4 (1/1/2)
3. Valentin Bontus 13 (2/5/6)
Formula Kite Women | nach 2 von 20 Rennen
1. Daniela Moroz USA 2 (1/1)
21. Alina Kornelli 70 (35-DNC/35-DNC)
ILCA 7 | nach 2 von 10 Rennen
1. Philipp Buhl GER 2 (1/1)
114. Clemens Kübber 76 (40/36)
120. Anton Messeritsch 87 (42/45)