Für das Österreichische Segel-Nationalteam steht mit der Europameisterschaft in den Klassen 49er, 49erFX und Nacra17 vor Thessaloniki, Griechenland die erste Regatta nach den Olympischen Spielen auf dem Programm. Die drei Olympia-Boote bleiben diesem kontinentalen Vergleich fern. Dennoch ist der Österreichische Segel-Verband in alle drei Bootsklassen vertreten. Mit Laura Schöfegger und Lisa Farthofer haben einander zwei langjährige 49erFX-Athletinnen gefunden, die nun gemeinsam das Ziel Olympia-Qualifikation für Paris 2024 ausgegeben haben.
Perfect Match
Das neue OeSV-49erFX-Team beschreibt sich selbst als „Perfect Match“ – und hat seine Zusammenarbeit Mitte August nach ersten gemeinsamen Trainingstagen am Wolfgangsee beschlossen. „Für mich war immer klar, dass ich weiter machen werde. Lisa war für mich die erste Option – und ich bin unglaublich glücklich und dankbar, dass sie sich entschlossen hat mit mir eine Kampagne zu segeln“, freut sich Laura Schöfegger auf die kommende Zusammenarbeit. Die 25-Jährige bildete bis Mitte 2020 ein Duo mit Anna Boustani. Bei der letzten Europameisterschaft am Attersee im Herbst 2020 nahm die Salzburgerin mit Elsa Lovrek teil und klassierte sich auf Rang elf. Lisa Farthofer – zuletzt agierte sie in der Laser- und Nacra17-Klasse – bestritt ihre letzte 49erFX-Regatta mit Angelika Kohlendorfer bei der Weltmeisterschaft vor Geelong, Australien 2020. „Die Rückkehr in den 49erFX ist für mich optimal. Die letzten eineinhalb Jahre habe ich viel Erfahrung sammeln können, die ich jetzt sehr gut einfließen lassen kann. Es war eine gut genützte Zeit. Dann kam der Anruf von Laura und ich habe durch viele Gespräche große Lust und Energie bekommen, mit ihr gemeinsam durchzustarten“, skizziert die Oberösterreicherin den Weg zur Zusammenarbeit.
„Gemeinsam macht es richtig viel Spaß zu segeln. Jeder weiß was zu tun ist, es fühlt sich schon sehr vertraut an – wir haben eine gute Basis Wir haben uns beide darauf verständigt 100% zu geben und alles unserem Ziel Paris 2024 unterzuordnen“, sagt Steuerfrau Schöfegger. Bei der Europameisterschaft erwarten sich die beiden, auch angesichts der erst wenigen gemeinsamen Trainingstage, keine großen Sprünge, vielmehr stehe „das Perfektionieren der Zusammenarbeit am Boot“ im Vordergrund.
„Laura und Lisa sind zwei motivierte und ehrgeizige Seglerinnen, die sehr viel Qualität, Erfahrung, menschliche Reife und körperliche Fitness mitbringen – und damit sehr viele Parameter erfüllen, die es braucht, um erfolgreich sein zu können. Sie haben den Willen und die Kraft ihre Ziele zu erreichen. Bei der EM steht definitiv noch keine Platzierung im Vordergrund, vielmehr geht es darum, dass die beiden noch besser zusammenfinden und definieren, an welchen Punkten und Prozessen in Zukunft gearbeitet werden muss“, hält OeSV-Sportdirektor Matthias Schmid fest.
Farese/Zöchling starten in Nacra17-Flotte
Laura Farese und Matthäus Zöchling nehmen bei der Europameisterschaft in der 22 Boote umfassenden Nacra17-Flotte teil. „Wir haben hier im EM-Revier schon einige Tage trainiert, meistens bei Licht- bis Mittelwind. Wir befinden uns hier in einer kleinen Bucht mit nur einer Ausfahrt auf das offene Meer. Der Wind ist sehr drehend, das Wasser eher flach mit kurzen Wellen“, berichtet Matthäus Zöchling aus Griechenland. Bei der letzten EM am Attersee klassierte sich die Paarung, die Anfang Juli dieses Jahres bei den Junior Worlds mit Platz vier knapp am Podium vorbeischrammte, an 26. Stelle. „Unser Ziel ist es: Konstant zu segeln und Ausreißer nach hinten zu vermeiden.Wir freuen uns endlich wieder eine Regatta zu segeln und werden unser Bestes geben“, blickt Steuerfrau Laura Farese auf die kommende EM-Woche. Für das Duo ist es die erste Regatta seit über einem Jahr auf Top-Niveau.
Prettner/Flachberger mit Ziel Top-15
Keanu Prettner und Jakob Flachberger starten für rot-weiß-rot in der 49er-Floote. Dort duellieren sie sich mit 68 weiteren Booten um die EM-Medaillen. „Das Ziel bei der Europameisterschaft ist das Erreichen der Top-15. Auch wenn wenige der besten Bootefehlen, ist der Vergleich hier sehr stark besetzt. Es ist richtig cool und auch eine Herausforderung für uns, wiederin großen Feldern zu fahren. Aber wir haben in der Vergangenheit sehr gut gerabeitet und glauben, diese Challenge schaffen zu können“, weiß Steuermann Keanu Prettner. Als Warm-Up nahmen die bei der letzten EM auf Rang 40 klassierten Talente die „Alexander the Great“-Regatta in Angriff und beendeten diese auf dem achten Platz. „Wir waren die letzten Tage und werden auch bei der EM mit Leichtwindbedingungen konfrontiert sein. Damit sind wir gut zurechtgekommen, darauf haben wir in der Vergangenheit auch den Fokus gelegt. Es kommt uns sicherlich auch zugute, dass die Bedingungen hier sehr ähnlich jenen an Seen sind, auch wenn etliche Winddreher das ganze nochmals sehr speziell und fordernd machen.“ Fürdie österreichischen Teams ist die Europameisterschaft auch der finale Test für das kommende Saison-Highlight. In Griechenland wollen sie sich den Feinschliff für die Weltmeisterschaft im Oman holen und letzte Erkenntnisse ausarbeiten,die in den kommenden Traininsglagern bis zur WM umgesetzt werden sollen.
Europameisterschaft 49er, 49erFX und Nacra17
Kalamaria, Thessaloniki, Greece
13. – 19. September 2021
Österreichische Teams:
Farese/Zöchling Nacra17 (22 Teams)
Prettner/Flachberger 49er (69 Teams)
Schöfegger/Farthofer 49erFX (40 Teams)