02.01.2025

Rolex Sydney Hobart Yacht Race

© Salty Dingo

1944 trafen sich ein paar begeisterte Segler in einem Fotostudio in Sydney, und sie sollten australische Yachtgeschichte schreiben. Am 26. Dezember 1945 starteten erstmals neun Boote zu einer - zumindest damals - Freizeitfahrt nach Hobart. Das Feuer des Wettbewerbs entzündete sich schnell, und Stürme, Wetterkapriolen und unvorhergesehene Routenführungen machten die Sydney Hobart schon bald zu einem spannenden Klassiker. Beim 50er 1995 waren 371 Yachten dabei, bei der aktuellen Ausgabe waren es 108. 628 Meilen sind es von Sydney nach Hobart - durch die Bass-Straße mit ihren tückischen Bedingungen und die tasmanische See, schließlich entlang der tasmanischen Küste nach Hobart. Jedes Jahr am 26.12. starten die Boote im legendären Hafen von Sydney, wo schon zwei Tage vor dem Start Volksfestatmosphäre herrscht. Nicht minder spektakulär die Ankunft in Hobart auf Tasmanien vor der Jahreswende. 

Traditionell stark übrigens die weibliche Beteiligung: Bereits bei der zweiten Ausgabe 1946 waren Seglerinnen am Start, 2023 gab es unter den 103 startenden Booten 10 Skipperinnen sowie 121 Crewmitgliederinnen (von insgesamt 1.016). Herausragende Stärke zeigte das weibliche Geschlecht 2023: Adrienne Cahalan war in der Crew von Philip Turner, die auf Alive die Gesamtwertung (nach IRC Rating) gewann  - ihr dritter Sieg im Gesamtklassement, vor URM Group unter Anthony Johnston mit Crewmitglied Alice Parker. 

Jetzt aber zur Gegenwart: Die 79. Ausgabe der Rolex Sydney Hobart Regatta wurde zum Dreikampf um die Line Honours (hier geht es um die schnellste Yacht) und war spannend wie immer. Wie schon beim Sekundenkrimi beim letzten Mal hatte die LawConnect unter Skipper Christian Beck wieder die Nase vorn, diesmal betrug der Vorsprung immerhin 2,5 Minuten. Als zweiter im Ziel diesmal die Celestial V70 unter Sam Haynes, eine weitere halbe Minute später folgte die Wild Thing 100. Als schnellste Skipperin kam Stephanie Kerin auf Active Again als 10. in Hobart an - von 74 Crews, die das Rennen beendeten. Nach berechneter Zeit lag Celestial V70 vor LawConnect und Wild Thing 100.

Zu den Ergebnissen: 
https://rolexsydneyhobart.com/standings/

Leider war die tolle Veranstaltung von zwei Todesfällen - den ersten seit über 25 Jahren - überschattet. Je ein Crewmitglied der Flying Fish Arctos und der Bowline kamen ums Leben. Die erfahrenen Segler wurden bei herausfordernden Bedingungen von Großbaum bzw. Großschot getroffen, alle Rettungsversuche an Bord blieben erfolglos.