Niclas Lehmann und Niklas Haberl erwischten bei der Europameisterschaft einen Auftakt nach Maß und ließen in der ersten und einzigen Wettfahrt am Montag die weiteren acht Boote der Open-Fleet hinter sich. In den darauffolgenden vierTagen gewannen die Junioren-Weltmeister noch dreiWettfahrten. In den ersten elf Rennen kamen der Steuermann vom Union Yacht Club Attersee sowie sein Vorschoter vom Union Yachtclub Mondsee acht Mal unter den Top-Drei ins Ziel und hatten vor dem Medal Race sechs Punkte Vorsprung auf die ersten Verfolger aus Spanien. Am Samstag wurde die letzte geplante Wettfahrt der Titelkämpfe zwar gestartet, aufgrund des immer weniger werdenden Windes musste das Rennen jedoch vorzeitig abgebrochen werden. Damit bejubelten die OeSV-Junioren den zweiten großen Erfolg binnen zwei Wochen. Schon bei der 470er World Junior Championship vor Sanremo / Italien sicherten sich die Österreicher den WM-Titel.„Wir mussten lange warten, bis die Wettfahrt gestartet wurde. Bei der zweiten Luv-Boje waren wir an zweiter Stelle, diesen Platz haben wir auch halten können, bis das Rennen schließlich aufgrund des überschrittenen Zeitlimits abgebrochen wurde. Wir sind überglücklich mit dem Ergebnis“, berichtet Vorschoter Niklas Haberl.
Donner/Slivon holen Bronze in der U21-Wertung
Im 470er-Mixed gaben Rosa Donner und Sebastian Slivon mehr als nur eine weitere Talentprobe ab. Die beiden 17-Jährigen starteten die Regatta gleich mit einem zehnten Platz und fuhren in elf Rennen fünf Mal in die Top-10. Das Highlight war ein zweiter Platz in der sechsten Wettfahrt. Damit qualifizierte sich das rot-weiß-rote Gespann als Gesamtneunte für das Medal Race. In der U21-Wertung lagen die beiden zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle und hatten bereits eine Medaille sicher. Am Samstag gingen die Österreicher im Kampf um Silber mit einem Punkt Vorsprung auf die französische Konkurrenz in das abschließende Mixed-Rennen, das vor der Open-Fleet ausgetragen wurde. In diesem waren Donner/Slivon aber nicht vom Glück verfolgt. Denn das spanische Boot, das genau über ihnen war, beging einen Frühstart und somit hatten die OeSV-Talente keine klare Lane. Der vorherrschende Leichtwind machte eine Aufholjagd noch schwieriger. Das rot-weiß-rote Gespann kam schließlich an achter Stelle ins Ziel und fiel in der U21-Wertung auf den dritten Platz zurück. Nachdem die beiden bei der Junioren-WM eine Medaille noch um drei Punkte verpassten, freuten sie sich nun umso mehr. „Leider ist unser Plan für das Medal Race nicht aufgegangen. Aber die Freude über die Bronzemedaille überwiegt. Das ist ein sehr gutes Ergebnis und wir freuen uns extrem“, so Vorschoter Sebastian Slivon.
„Die gemeinsame Arbeit trägt Früchte“
Trainer Florian Reichstädter zeigte sich mit dem Abschneiden der OeSV-Teams sehr zufrieden. „Ich freue mich sehr für die Athleten. Wir arbeiten nun seit knapp über einem Jahr zusammen und es ist schön zu sehen, dass diese Arbeit Früchte trägt. Es war ein sehr anstrengender Monat, wir waren knapp vier Wochen unterwegs. Umso bemerkenswerter ist es, dass Rosa und Sebastian mit gerade einmal 17 Jahren ihr Level nicht nur gehalten, sondern sogar noch einen draufgesetzt haben. Niclas und Niklas haben ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert. Sie konnten in dieser Woche wieder sehr viel lernen und sind den Sieg nach Hause gefahren“, so der ehemalige 470er-Segler und dreifache Olympia-Teilnehmer.
Zudem war der Österreichische Segel-Verband im 420er mit vier weiteren Teams vertreten. Johanna Schmidt und Hannah Schranzhofer landeten im über 100 Boote großen Teilnehmerfeld als bestes rot-weiß-rotes Gespann auf Platz 48.