Mitte November ist mit der ILCA-7-Europameisterschaft vor Hyeres, Frankreich die Saison 2022 der olympischen Segelklassen zu Ende gegangen. Die Athlet:innen vom Österreichischen Segel-Verband boten im ersten Jahr der verkürzten Olympia-Kampagne punktuell bereits sehr gute Leistungen.
Bevor die Teams und Einzelathlet:innen Anfang Dezember ihre Trainingsstützpunkte für den Winter beziehen, kamen sie und der gesamte OeSV-Staff in Neusiedl am See zum jährlichen „Olympic Summit“ zusammen. Unter der Organisation von Sportdirektor Matthias Schmid und Doppelolympiasieger Roman Hagara wurde an sechs Tagen ein umfangreiches Programm zusammengestellt, das die Know-how-Erweiterung in allen Aspekten des Segelns zum Ziel hatte.
Es wird nichts dem Zufall überlassen
„Es ist uns heuer gelungen das gesamte Nationalteam und alle dafür verantwortlichen Trainer und Betreuer über einen längeren Zeitraum ins BLZ zu holen. Im Mittelpunkt standen die Fortbildung und Wissenserweiterung. Wir überlassen im Kampf um Medaillen – und das ist unser oberstes Ziel – nichts dem Zufall, streben auf allen Linien nach Perfektion. Deshalb haben wir die letzten Tage jeden noch so kleinen Detailbereich bearbeitet, um in allen Aspekten des Segelns noch besser zu werden“, erklärt Sportdirektor Matthias Schmid die Schwerpunkte der mehrtägigen Klausur.Bearbeitet wurden die Bereiche Strömungsverhalten und Meteorologie - speziell für Den Haag und Marseille – sowie Details am hochtechnologischen Materialsektor. Zudem wurde die Zeit auch genutzt, um sportmedizinische Untersuchungen durchzuführen und Neuerungen am Regelwerk zu verinnerlichen. Auch sportpsychologische Aspekte, Ernährungsfragen und Anthropometrie wurden behandelt.
Auch das Präsidium des Österreichischen Segel-Verbands nutzte die Zeit mit den Athlet:innen und verschaffte sich einen Überblick über die gesetzten Aktivitäten. „Alle in unserem Verband ziehen an einem Strang – und haben den Gewinn von Medaillen als Ziel. Um diese auch zu erreichen, ist es wichtig, dass die Wünsche und Anforderungen der Segler:innen, die es braucht, um im Spitzensport erfolgreich zu sein, verstanden werden“, so der Sportdirektor weiter, der in den letzten Tagen auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der Teams eingeholt hat.
„Das ‚Olympic Summit‘ ist für uns Athleten die einzige Möglichkeit im Jahr, dass wir alle zu einer gemeinsamen Analyse zusammenkommen. Es fördert das Teamgefüge, prägt das Mit- und Untereinander und verstärkt auch das klassenübergreifende Arbeiten. Wir arbeiten in diesen Tagen gemeinsam an Verbesserungen und Neuerungen, helfen uns gegenseitig mit Ratschlägen und schärfen unser Ziel, um so viele Nationentickets für Österreich zu holen“, beschreibt Athletensprecher David Hussl.
„Wir haben während der letzten Tage wieder unser Set an Erfahrungen ausbauen können: Es gab ein umfangreiches Meteorologie-Update mit den neuesten Daten aus Marseille und Den Haag. Außerdem absolvierten wir Vorträge und Workshops, um auch am Materialsektor und etwa im mentalen Bereich neue Inputs zu bekommen. Das passierte alles in einer großen Gruppe, so dass jeder seine Erfahrung einbringen kann und wir gegenseitig davon profitieren können“, weiß Tanja Frank, einzige Olympiamedaillengewinnerin im aktuellen Nationalteamkader.
Detaillierte Planung bis Den Haag 2023
Schon das vorolympische Jahr hält zwei absolute Höhepunkt parat: Zunächst findet von 7. – 16. Juli der Testevent im Olympia-Revier vor Marseille, Frankreich statt, dann werden von 10. – 20. August die ersten Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2024 bei der Weltmeisterschaft in Den Haag, Niederlande vergeben. Dort geht es in allen Klassen um ein Nationenticket. Bei den KiteFoil-Racern und im 470er qualifizieren sich jeweils die ersten acht Teams für Olympia. Im Nacra 17 gibt es neun Tickets, im 49er zehn, im iQFoil elf und in der ILCA-7-Klasse gar 16 Spots. Der Weg dorthin wurde auch dieser Tage intensiv vorskizziert.
Teamaktivitäten sorgen für Abwechslung
Umrahmt wurde das Olympic Summit 2022 von etlichen Aktivitäten, die das ohnehin starke Teamgefüge festigen und ausbauen sollten. Dienstagabend sprang das OeSV-Team durch das Flip Lab in Schwechat, am Mittwoch traf man einander mit dem Präsidium zur Weihnachtsfeier und der Freitag klang auf einer nahegelegenen Kartbahn aus.