29 Zweier-Teams aus vier Nationen traten bei diesen Titelkämpfen an. Wie sehr oft beim Segeln, ist das Teilnehmerfeld im Alter sehr breit gefächert: Ältester Teilnehmer an dieser Regatta war Anton Stader, Jahrgang 1946. Julia Müller, Jahrgang 2005, war die jüngste Teilnehmerin. Neben diesem großen Altersspektrum zeichnet sich die über 100 Jahre alte Bootskonstruktion durch besondere Wendigkeit aus. Speziell bei viel Wind ist ein hohes Mannschaftsgewicht von Vorteil. Dieses wird aber durch die Klassenregeln limitiert. Die meisten America‘s Cup Steuerleute haben im Star gelernt, da besonders beim Star-Segeln die Taktik ein wesentlicher Bestandteil ist.
Für das ganze Wochenende war durchgehend Regen bei mäßigem Wind aus West prognostiziert. Doch wie so oft bei diesem Freiluftsport kann man sich auf den Wetterbericht nicht verlassen. Am Freitag gab es keinen Regen, aber auch keinen Westwind. Erst nach langem Warten kam eine leichte Brise aus Nordost auf, die zwei Wettfahrten ermöglichte. Der Samstag blieb windlos. Am Sonntag stimmte der Regenbericht hervorragend: Es regnete in Strömen. Nachgeholt wurde der Wind; war es am Samstag zu wenig, so blies es am Sonntag fast mit Sturmstärke. Bei Böen bis gut 25 Knoten (50 km/h) hatten alle ordentlich mit den Naturgewalten zu kämpfen. Bei drei Wettfahrten ging es aber nicht nur ums Überleben, sondern auch darum, vor dem Gegner ins Ziel zu kommen. Klar, dass da die international Routinierten die Nase vorne hatten.
Hans Spitzauer segelte mit seinem Vorschoter Christian Nehammer (beide UYC Attersee) relativ deutlich vorneweg. Mit vier ersten Plätzen in der Wertung gab es an dem Sieg keinen Zweifel. Damit gewannen sie neben dem Staatsmeisterschaftstitel auch die ausgesegelten Wanderpreise, den Rolf-Lange-Gedächtnispokal sowie den Wodi-Wodi-Pokal.
Zweiter wurde der ehemalige Weltpräsident der Star-Klasse, Hubert Merkelbach (D) mit seinem Vorschoter Steffen Rutz (D). Dritte in der Gesamtwertung, zweitbeste Österreicher und damit Vize-Staatsmeister, wurden Alexander Wiesinger und Adi Lüzlbauer (beide UYC Attersee). Bronze ging an die Gmundner Josef und Florian Urban (beide UYC Traunsee).
Parallel zur Staatsmeisterschaft gab es auch eine eigene Wertung, den Future Stars Cup, für die U30 Teams. Dies ist vor allem eine besondere Jugendförderung und in Hinblick darauf interessant, dass nächstes Jahr um diese Zeit die U30 Europameisterschaft im Union-Yacht-Club Attersee ausgetragen wird. Zehn U30 Teams waren dieses Wochenende am Start. Als Beste gingen die Deutschen Segler Daniel Fritz und Marcel Beltz hervor.
Als beste Steuerfrau behauptete sich die nur 19-jährige Johanna Schmidt (SCTWV) mit ihrem Vorschoter Kilian Förster (YCBb) im Männer-dominierten Teilnehmerfeld mit einem beachtlichen 11. Platz.
Nächstes Jahr findet die Österreichische Staatsmeisterschaft Ende Mai gemeinsam mit der Deutschen und der Schweizer Meisterschaft statt. Ausgetragen wird dieses Event, zu dem 80 bis 100 teilnehmende Boote erwartet werden, im Drei-Länder-Gewässer Bodensee. Veranstaltender Club ist der Yacht-Club Bregenz.