Der Attersee präsentierte sich den 82 Teilnehmern auf ihren 41 Booten am ersten Wettfahrttag am Montag, den 2. Juli 2018 in Bestform. Sonnenschein und ordentlicher Wind, wie man ihn nicht immer vorfindet. Beste Österreicher waren nach dem Auftakt Alexander Wiesinger (UYCAs) mit seinem Vorschoter Thomas Tschepen (SCK). Mit zwei vierten Plätzen hatten sie nur drei Punkte Rückstand auf die Führenden. Am zweiten Wettfahrttag konnte bei leichten Windverhältnissen eine Wettfahrt gesegelt werden. Wiesinger und Tschepen verpatzten den Start und waren anfangs nur 30. Im Laufe der Wettfahrt konnten sie auf den 14. Platz aufholen und lagen daraufhin in der Gesamtwertung auf dem fünften Platz.
Am nächsten Tag spiegelte die Seeoberfläche in der Flaute. Es waren keine Wettfahrten möglich. Am Donnerstag, dem vorletzten Wettfahrttag, konnte am späten Abend bei kräftigem Westwind mit gemessenen Böen bis 25 Knoten (45 km/h) die für das Zustandekommen der WM benötigte vierte Wettfahrt gesegelt werden. Die Teilnehmer wurden stark gefordert, einige an ihre Leistungsgrenzen gebracht. Durch starke Böen mit Winddrehern, wurden einige der sonst stabilen Boote flach aufs Wasser gedrückt.
Besonderes Pech hatten die mittlerweile echt zu den österreichischen Medaillenhoffnungen zählenden Alexander Wiesinger/Thomas Tschepen: Nach 80 % des Rennens an dritter Stelle liegend, riss der Draht, an dem der Vorschoter am Trapez außenbord hängt, und Tschepen wurde vom Segler zum Schwimmer. Bis Wiesinger ihn unter diesen Bedingungen wieder auffischen konnte, waren die beiden weit zurückgefallen. Im weiteren Verlauf konnten sie noch einige Plätze gutmachen und die Ziellinie als Elfte queren. Im Gesamt-Klassement verloren sie etwas an Boden und lagen dann als beste Österreicher an sechster Stelle.
Zum Abschluss wurden noch zwei Wettfahrten bei Südwind gesegelt. Nach sechs Wettfahrten standen die Deutschen Christian Spranger / Christoph Kopp als neue Weltmeister fest. Die Schweizer Titelverteidiger Cornelia und Rüdi Christen belegten hinter den Deutschen Vizemeistern Frank Weigelt / Christian Rusitschka Platz drei. Wiesinger und Tschepen begruben ihre Chancen an der ersten Wendemarke, als sie dort eine wegen eines Regelverstoßes ausgesprochene Strafe der internationalen Jury nicht korrekt ausgeführt hatten und disqualifiziert wurden. Am Ende belegten sie als beste Österreicher den elften Rang.