Bei der Trofeo Princesa Sofia sind am zweiten Wettkampftag in allen olympischen Klassen Rennen ausgetragen worden. Abgeschlossen wurde der Tag mit zwei Wettfahrten im Nacra 17 – und dort haben Lukas Haberl und Tanja Frank aufhorchen lassen: Zunächst zeigte sich der Wind inkonstant und heftig, erst spät nahm er ab – dennoch waren die Bedingungen sehr fordernd. Das rot-weiß-rote Duo ist aber mit diesen Herausforderungen sehr gut klar gekommen, holte in der ersten Wettfahrt einen achten Platz und steigerte sich im zweiten Race auf Rang drei. „Es war ‚tricky‘. Wir mussten von der ersten Sekunde an die Augen offenhalten und alle möglichen Anzeichen auf Witterungsänderungen aufnehmen und zu unseren Gunsten verarbeiten – das haben wir sehr gut gemacht. Wir sind mit dem Tag megahappy“, freut sich Vorschoterin Tanja Frank, die mit ihrem Segelpartner nun an fünfter Gesamtposition liegt.
Laura Farese/Matthäus Zöchling haben sich im Tagesverlauf ebenfalls gesteigert und liegen nach den Plätzen 14 und 5 an insgesamt 18. Stelle des Klassements. „In der ersten Wettfahrt ist uns auf der ersten Kreuz die Taktik nicht aufgegangen. Wir konnten dann zwar noch aufholen, aber nicht mehr entscheidend die Top-Plätze angreifen. Das zweite Rennen war dann mit Rang fünf sehr solide – wie auch der ganze erste Tag insgesamt: Wir haben keine großen Fehler gemacht und auch unser Speed hat gepasst. Das stimmt uns positiv für die geplanten vier Rennen morgen“, resümiert Laura Farese.
Auch KiteFoil-Duo gelingt starker Auftakt
Einen starken Auftakt in den ersten Weltcupevent dieser Saison haben auch Österreichs KiteFoil-Athlet*innen hingelegt. Alina Kornelli zeigte mit den Einzelresultaten 7, 7 und 12 auf und schloss damit den ersten Tag der Opening-Series am zehnten Platz unter 51 Teilnehmerinnen ab. „Die ersten beiden Rennen waren voll ok. Ich bin ‚clean‘ durchgekommen. Um das dritte Race ist es schade: ich hatte einen megaguten Start, bin extrem gut und frei rausgekommen, lag an fünfter Stelle. An der letzten Down-Wind ging die andere Seite dann den Tick besser und ich wurde von zwei Athletinnen eingeholt. Das hat mich aus meiner Konzentration gerissen und ich habe dann bei der letzten Halse einen Fehler eingestreut, der mir ein richtig gutes Resultat gekostet hat. In den nächsten Rennen muss ich noch mehr mein Ding durchziehen, darf mich nicht aus der Balance bringen lassen, muss Geduld haben und Konstanz reinbringen“, berichtet die 22-Jährige.
In einem fast doppelt so großen Teilnehmerfeld – insgesamt sind 108 männliche KiteFoil-Athleten am Start – hat sich Valentin Bontus durchgesetzt. Der Niederösterreicher verbuchte in seiner Flotte die Ränge 6, 8 und 6 und schloss den ersten Wettkampftag an 20. Position ab. „Mit den beiden sechsten Plätzen bin ich sehr happy, da hat man gesehen, dass wir den Winter über – speziell im Speed-Bereich – sehr gut gearbeitet haben. Das zweite Race, da war der Wind dann plötzlich ablandig mit vielen ‚Shifts‘, habe ich die Dreher nicht so gut gelesen und dann zu oft wenden müssen. Das darf morgen nicht mehr passieren“, fasst der Athlet vom Yachtclub Podersdorf zusammen.
In der ebenfalls neo-olympischen iQFoil-Klasse hat Lorena Abicht über den Tag hinweg eine Leistungssteigerung gezeigt. Auf die Plätze 43, 41 und 39 ließ die ehemalige 49erFX-Vizeweltmeisterin einen guten 25. Rang folgen und liegt nach dem zweiten Wettkampftag, am Montag wurden witterungsbedingt keine Rennen ausgetragen, an 80. Stelle. „Mit jeder durchziehenden Regenfront änderte sich die Windrichtung. Für die vier Slalom-Races waren die Böen von bis zu 20 Knoten schon recht fordernd. Ich hatte mir vorgenommenauf die Starts zu achten – das ist gelungen. Ich bin zufrieden und freue mich auf den weiteren Verlauf der Regatta“, sagt Lorena Abicht.
Durchwachsener Auftakt für Vadlau/Mähr
Bei schwierigen Bedingungen – durchziehende Gewitterwolken ließen den Wind am 470er-Kurs nie ausreichend konstant werden – haben Lara Vadlau und Lukas Mähr einen durchwachsenen Auftakt hingelegt. Mit den Einzelresultaten 11 und 7 liegen sie aktuell an 13. Stelle im Gesamtklassement. „Im ersten Rennen hatten wir noch Probleme mit dem Speed. Aktuell testen wir einen neuen Spinnaker und der hat mit den Bedingungen auch nicht wirklich harmoniert. Schade, dass wir an die gute Leistung vom Vortag nicht anschließen konnten (Anm.: in den beiden am Montag abgebrochenen Wettfahrten lag das Duo jeweils in Führung). Es hätte aber schlimmer kommen können. Für Mittwoch müssen wir Technik und Stil adaptieren. Auch wenn die Bedingungen erneut schwierigseinwerden, gibt es nur vollenAngriff“, berichtet Lara Vadlau.
Österreichs zweiter 470er mit Rosa Donner und Niklas Haberl hat, nachdem in ihrer Flotte am Vortag kein Startversuch geschafft wurde, seine Regatta-Premiere absolviert. Das seit wenigen Wochen neuformierte Duo erreichte die Ergebnisse 31 und 25. Gesamt liegen die beiden Nachwuchstalente an 55. Stelle. „Wir haben heute am Start ein paar Schwierigkeiten gehabt, kamen nicht gut raus und konnten auch nicht über die bevorzugte Seite eröffnen. Es war dann schwierig zurück ins Rennen zu finden. Aber wir haben dafür gefightet – ergebnistechnisch war aber nicht mehr drinnen. Insgesamt ein schwieriger Tag für uns“, sagt Vorschoter Niklas Haberl.
Frühstarts trüben Auftakt der 49er | Protest von Bildstein/Hussl abgeweisen
Österreichs 49er-Boote haben zum Auftakt der Trofeo Princesa Sofia jeweils einen Frühstart verzeichnet. Benjamin Bildstein und David Hussl eröffneten die Regatta mit einem neunten Platz, ehe sie in der zweiten Wettfahrt zu früh die Startlinie passierten. Dagegen haben die beiden Athleten vom Yacht Club Bregenz Protest eingelegt. „Es war sehr knapp – aber anhand unserer Einschätzungen und auch der verfügbaren Videos haben wir uns dafür entschieden, einen Protest einzubringen“, berichtet Steuermann Benjamin Bildstein. Diesem wurde schlussendlich nicht stattgegeben, womit das Duo vom Yacht Club Bregenz nach dem ersten Tag nur an 68. Stelle liegt. „Wir haben uns die Eröffnung in diese Regatta natürlich anders vorgestellt. Mit einem Streichresultat zu beginnen ist nicht optimal. Abgesehen davon muss man aber festhalten, dass die Leistung heute in Ordnung war. Wir sind sehr gut gesegelt. Die Pace, der Speed haben gepasst und auch unsere Entscheidungen sind bis auf kleine Ausnahmen klug und vorausschauend gewesen. Für uns ist die Regatta weiterhin eine Standortbestimmung nach den vielen Tests im Winter. Die Richtung passt“, fügt der Vorarlberger an.
Keanu Prettner und Jakob Flachberger mussten hingegen gleich zum Auftakt der Regatta einen Frühstart hinnehmen. „Wir sind im ersten Rennen am Start leider etwas drüber gewesen. Das war ein vermeidbarer Fehler. Wir haben da einfach zu viel Risiko genommen. Risiko, das wir in der Qualifikation eigentlich gar nicht hätten nehmen müssen“, ärgert sich Steuermann Keanu Prettner. Im zweiten Rennen des Tages holten die beiden Athleten vom Union Yacht Club Wolfgangsee dann einen starken siebenten Platz. „Die Segelleistung war in beiden Rennen gut. Der Bootsspeed passt, die Entscheidungen waren am Punkt. Nach dem ‚Streicher‘ dürfen wir uns jetzt einfach nichts mehr erlauben – wir haben uns das Leben unnötig schwieriger gemacht. Das Erreichen der Goldflotte ist weiterhin möglich. Und dafür werden wir morgen alles geben“, fügt der Salzburger an.
Trofeo Princesa Sofia | Palma de Mallorca
3. - 8. April 2023
470er (2 von 12 Rennen)
1. Wanser/Autenrieth GER 7 (4/3)
13. Lara Vadlau/Lukas Mähr 18 (11/7)
55. Rosa Donner/Niklas Haberl 56 (31/25)
49er (2 von 12 Rennen)
1. Fischer/Jauvin FRA 2 (1/1)
62. Keanu Prettner/Jakob Flachberger 41 (34-UFD/7)
68. Benjamin Bildstein/David Hussl 43 (9/34-UFD)
Nacra 17 (2 von 12 Rennen)
1. Ugolini/Giubilei ITA 6 (4/2)
5. Lukas Haberl/Tanja Frank 11 (8/3)
18. Laura Farese/Matthäus Zöchling 19 (14/5)
Formula Kite Damen (3 Rennen)
1. Poema Newland 5 (1/2/2)
10. Alina Kornelli 26 (7/7/12)
Formula Kite Herren (3 Rennen)
1. Janis Maus GER 4 (2/1/1)
1. Toni Vodisek SLO 4 (2/1/1)
21. Valentin Bontus 20 (6/8/6)
iQFoil (3 Rennen)
1. Sharon Kantor ISR 3 (1/(23)/1/1)
80. Lorena Abicht 105 ((43)/41/39/25)