Die 470er World Junior Championship vor Sanremo / Italien war aus österreichischer Sicht ein voller Erfolg. Nach der 49er-Silbermedaille von Prettner/Flachberger in Polen tritt nun auch die rot-weiß-rote 470er-Flotte die Heimreise aus Italien mit Edelmetall im Gepäck an – und dieses glänzt für Niclas Lehmann und Niklas Haberl gar golden. Das 17-jährige Mixed-Duo Rosa Donner und Sebastian Slivon verfehlte eine weitere Medaille nur knapp.
Lehmann/Haberl sind Weltmeister
Niclas Lehmann und Niklas Haberl haben bereits zum Auftakt der neun Boote umfassenden 470erJunioren Weltmeisterschaft vor Sanremo ordentlich vorgelegt, die Geschwindigkeitsvorteile ausgenutzt und mit drei Wettfahrtensiegen die WM am Dienstag perfekt eröffnet. Mit guter Taktik und sehenswertem Überblick im Feld konnte die Führung bis zum Medal-Race am Sonntag ausgebaut werden. In einer nervenaufreibenden letzten Wettfahrt konnte sich Lehmann/Haberl schließlich den Titel sichern, nachdem dieser zwischenzeitlich kurzzeitig verloren schien. "Wir haben beim Medal-Race relativ wenig Wind gehabt und haben lange warten müssen,“ schildert Vorschoter Niklas Haberl. „Der Start war dann schlecht und zwischendurch haben wir den ersten Platz abgegeben - aber wir haben uns zurückgekämpft und uns die Goldmedaille ersegelt. Wir sind super-happy,“ so Haberl.
Die gezeigten Leistungen stimmen auch OeSV-Coach Florian Reichstädter optimistisch für die Zukunft: „Wir haben bis kurz vor der WM nicht gewusst, ob die Open-Fleet der 470er World Junior Championship tatsächlich stattfinden kann. Umso beachtlicher ist, dass Niclas und Niklas vollen Fokus zeigten. Die geringe Teilnehmerzahl schmälert ihre Leistung nicht. Sie haben wichtige Erfahrungen aufgesaugt und sind für zukünftige Aufgaben bereit,“ so Reichstädter.
Donner/Slivon schrammen knapp an WM-Medaille in U21-Wertung vorbei
Das österreichische 470er Boot in der Mixed-Fleet mit Rosa Donner und Sebastian Slivon verbuchte bei der 470er World Junior Championship den fünften Platz in der U21-Wertung. In der 42-Boote umfassenden "offenen" Klasse reüssierten die beiden 17-Jährigen auf Rang 17. Bereits am zweiten Wettkampftag standen die rot-weiß-rotenYoungsters zwischenzeitlich auf dem Podium der U21-Wertung. Nach Problemen bei beiden Starts und einem Materialschaden musste das OeSV-Duo die Top-3-Platzierung wieder abgeben. Aufgrund der schwachen Windverhältnisse bekamen Donner/Slivon die Chance nicht mehr im ursprünglich geplanten Last-Race um eine Medaille zu segeln. Am Ende fehlten lediglich drei Punkte auf Edelmetall.
„Es ist beachtlich, dass Rosa und Sebastian mit erst 17-Jahren um eine Medaille in der U21-Wertung mitsegeln konnten. Die harte Arbeit in den letzten Monaten hat sich ausgezahlt und die beiden haben einen riesigen Schritt nach vorne gemacht“, zeigt sich Florian Reichstädter, OeSV Trainer und selbst 3-facher Olympia-Teilnehmer, zufrieden. „Die Bedingungen sind vor allem für die noch nicht so erfahrenen Segler eine harte Herausforderdung gewesen. Natürlich ist es schade, dass es knapp nicht für die Medaille gereicht hat. Der Materialschaden und der abgesagte Finaltag waren dabei sicher nicht hilfreich für uns. Dennoch haben nur drei Punkte auf die Medaillen und deutlich erfahrenere Teams gefehlt, die im Juniorenbereich bereits Welt- bzw. Europameistertitel einfahren konnten,“ so Reichstädter. Auch Vorschoter Sebastian Slivon ist stolz auf die gezeigten Leistungen: „Wir sind mit der Regatta sehr zufrieden. Wir konnten viele Erfahrungen sammeln und hoffen, dass wir unsere Leistung bei der bevorstehenden Jugend-EM wieder abrufen können.“
Bereits in einer Woche greifenRosa Donner und Sebastian Slivon bei der Jugend-Europameisterschaft in Formia / Italien erneut an.
Traum von Olympischen Spielen
Nachdem die seit 1976 olympische Männerdisziplin der 470er in Tokyo 2020 zum letzten Mal an den Start geht, wird diese Bootklasse ab den Olympischen Spielen 2024 in Paris als Mixed-Bewerb ausgetragen. Für die Youngsters Rosa Donner und Sebastian Slivon, die sich bereits mitten in der Paris-Kampagne befinden, ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen der ganz große Traum. Ein Traum, der David Bargehr und Lukas Mähr im 470er der Männer verwehrt blieb.
Die letzte Reise von David Bargehr und Lukas Mähr im Video von Candiate Sailing: