Über drei Regattawochenenden hinweg kämpften die 18 besten Segelclubs Österreichs mit harten Bandagen und vollem Einsatz um jeden Punkt. Am Freitag startet der große Showdown beim Finale am Mondsee, wo die Österreichische Segel-Bundesliga erstmals bei einem offiziellen Tourstopp (außerhalb der Qualifikation) zu Gast ist.
Die Vorzeichen weisen klar auf einen Zweikampf zwischen dem Tabellenersten, dem Yachtclub Breitenbrunn und seinem Verfolger vom Union Yachtclub Wolfgangsee hin. Mussten sich die Burgenländer in der letzten Saison noch mit Platz Drei zufriedengeben, konnte sie heuer mit einer konstant guten Leistung und zwei Regattasiegen die Titelambitionen unterstreichen. Zum Grande-Finale kann der YCBb jedoch nicht mehr auf den zweifachen Olympia-Teilnehmer Christian Binder, der das Team bei den beiden erfolgreichen Tour-Stopps unterstützte, zählen. „Wir haben schon mehrfach bewiesen, dass wir auch ohne Christian Binder ein ernstzunehmender Gegner sind. Natürlich wird es ohne seine Unterstützung nicht einfacher werden. Auf den Wolfgangsee werden wir ein besonderes Auge werfen müssen, da er uns dicht auf den Fersen ist. Wenn wir unser volles Potential abrufen können, steht dem Meistertitel nichts im Wege,“ zeigt sich Max Kraus vom Yachtclub Breitenbrunn selbstbewusst.
Direkter Herausforderer ist der Union Yachtclub Wolfgangsee, der die vergangene Saison noch auf dem achten Platz beendete und sich nun ganz oben einreihen will. Nach einem ersten Platz zum Auftakt in Velden, ließen Johannes Zopf und sein Team einen sechsten und einen zweiten Platz folgen. Damit liegendie Salzburgerzwei Punkte hinter den Spitzenreitern aus Breitenbrunn. Die Segel-Champions League am vergangenen Wochenende beendetesie auf dem zwölften Platz. „Wir wissen, dass wir nur zwei Punkte hinten sind und der Titel drinnen ist. Favoriten sind wir nicht, Breitenbrunn hat auch ohne Christian Binder ein starkes Team. Ein kleiner Vorteil könnte eventuell sein, dass wir beim Champions-League Finale in St. Moritz wieder gemeinsam am Boot waren. Auch wenn dort die Umstände ziemlich speziell waren und nicht wirklich auf den Mondsee umlegbar sind, ist es wichtig, so viel Zeit wie möglich gemeinsam am Boot zu verbringen,“ hofft Johannes Zopf durch die konstante Teamzusammenstellung zu punkten.
Der Union Yachtclub Wörthersee befindet sich vor dem großen Finale in Lauerposition. Mit fünf Punkten Rückstand auf Platz zwei könnte das Team beim letzten Tourstopp das Ranking noch einmal durchmischen. Beim Champions-League-Finale in St. Moritz reüssierte die Kärntner Mannschaft als bestes österreichisches Team und ließ auch den Wolfgangsee als Gesamt-Elfter knapp hinter sich. „Die Champions-League als bestes österreichisches Team abgeschlossen zu haben, gibt natürlich ein wenig Rückenwind. In der Bundesliga waren wir ja zuletzt etwas auf dem absteigenden Ast. Nun müssen wir zum Finale wieder abliefern, um den dritten Platz zu fixieren. Das wäre unser großes Ziel für diese Saison.“
Die Top-Vier Teams der Segel-Bundesliga lösen einen internationalen Startplatz. Vor allem um den vierten Rang kündigt sich ein spannender Kampf an, liegen doch zwischen den Positionen vier und acht lediglich zwei Punkte.
Der Abstiegskampf verspricht eine ähnliche Spannung. Lediglich die 14 bestplatzierten Liga-Klubs 2018 sind automatisch wieder für 2019 startberechtigt. Für die vier letztplatzierten Klubs der aktuellen Saison geht es in die Relegation. Alles oder nichts heißt es also für den Kärntner Yachtclub Klagenfurt, den Union Yachtclub Attersee, den Segelclub Kammersee sowie den Bregenzer Segelclub, die nach einer durchwachsenen Saison auf den Plätze 15-18 stehen. Über lediglich einen Punkt „Guthaben“ auf die Relegationsplätze verfügen der Segelclub Schwarzindien Mondsee sowie die Union Yacht Club Neusiedlersee.
Ligamanager Ronald Regnemer freut sich bereits auf das spannende Finale. „Für Spannung am Mondsee wird garantiert. In drei Teilen der Tabelle kündigen sich heiße Kämpfe an. Beim Zweikampf um den Meistertitel hat vielleicht sogar der Union Yachtclub Wolfgangsee mit einer konstanten Teamzusammenstellung die besseren Karten. Beim Kampf um Rang vier und auch gegen die Relegationsplätze ist alles möglich.“
Der Eintritt für Zuschauer beim spannenden Finale der Segelbundesliga ist frei. Die Wettfahrten können von Land aus oder auch mit demSAP Sailing Analytics Toolmitverfolgt werden.