02.07.2021

Frank/Abicht vertrauen auf Erfolgsrezept

Die 49erFX-Seglerinnen Tanja Frank und Lorena Abicht haben sich über die letzten sieben Monate in Portugal auf die bevorstehenden Olympischen Spiele vorbereitet. Nach genauer Analyse werden die Vize-Weltmeisterinnen von 2018 zwei Wochen vor Beginn der Titelkämpfe nach Japan reisen.

Beim letzten Trainingsblock vor Vilamoura im Juni holten sich Tanja Frank und Lorena Abicht bei der gemeinsamen Arbeit mit den amerikanischen Olympia-Starterinnen Stephanie Roble und Maggie Shea den Feinschliff für Enoshima. Insgesamt verbrachte das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee knapp sieben Monate in Portugal – den Stützpunkt in Vilamoura verließen die beiden für Regatten vor Cascais. „Wir haben über die gesamte Dauer alle Bedingungen gehabt, es war sicher die richtige Wahl. Beim letzten Trainingslager hatten wir Leichtwind. Die tägliche Arbeit mit den Amerikanerinnen war sehr gut für uns“, berichtet Steuerfrau Tanja Frank.

 

Ablauf-Analyse der besten Regatten

Seit der Rückkehr nach Österreich am 26. Juni stehen neben dem Training in der Kraftkammer einige Termine auf dem Programm, zudem müssen die letzten organisatorischen Aufgaben erledigt werden. „Es ist eine intensive, aber auch spannende Zeit. Die Vorfreude ist enorm. Auf der einen Seite stehen die Olympischen Spiele so kurz bevor, auf der anderen Seite sind sie bei all den Terminen auch wieder weit weg. Bei unserem dichten Tagesplan vergisst man ganz die Aufregung“, gibt Vorschoterin Lorena Abicht Einblicke in den derzeitigen Alltag.

 

Das 49erFX-Duo hat sich bewusst für den spätesten Abflug aller OeSV-Teams entschieden und fliegt am 12. Juli nach Tokio. „Wir haben unsere besten Regatten analysiert – allen voran die WM in Aarhus 2018. Wir haben uns noch einmal ganz genau angesehen, wann wir angereist sind und wie viele Wasserstunden wir vor Regattabeginn hatten. Das haben wir auf die Olympia-Planung umgelegt. Für uns ist die Ankunft zwei Wochen vor dem Auftakt optimal“, erklärt Abicht, die von den letzten Reisen nach Japan einiges mitgenommen hat: „Die Umstellung auf die neue Zeitzone und die Temperatur haben wir bereits in Österreich bestmöglich gestartet. Dennoch brauchen wir nach Ankunft sicher ein paar Tage, um den Jetlag zu überwinden und uns bestmöglich an das Klima anzupassen. Das ist auch eine wichtige mentale Komponente“.

 

„Werden an unseren Abläufen nichts Großartiges ändern“

Tanja Frank lässt ihre Erfahrungen von den Olympischen Spielen in Rio 2016 einfließen. Damals holte die heute 28-Jährige an der Seite von Thomas Zajac die Bronzemedaille im Nacra 17. „Die Erinnerungen an Rio sind noch sehr präsent, durch die pandemiebedingten Regeln werden diese Spiele aber ganz anders. Ich denke aber, dass die Gefühle bei der Anreise, im Bootspark oder erstmals am Wasser sehr ähnlich sein werden. Die Olympischen Spiele sind etwas ganz Besonderes, seglerisch gesehen ist es aber eine weitere Regatta. Daher werden wir während Olympia an unseren Abläufen nichts Großartiges ändern“, so Frank.

 

Beim Material sind die meisten Entscheidungen gefallen, einzig die Wahl der Focken ist noch ganz offen. Die letzten Details werden dann direkt im Olympiarevier getroffen, bevor am 27. Juli der Auftakt erfolgt. „Wir haben für die letzten notwendigen Dinge genug Zeit. Noch bin ich nicht nervös. Das kommt mit der Vermessung oder spätestens beim Rausfahren für die erste Wettfahrt“.