Denn den Athleten wird vor jeder Regatta ein anderes Boot zur Verfügung gestellt. „Ich finde das richtig cool. Dadurch gibt es bei uns keine Materialschlacht – bei uns kommt es nur auf den Segler an“, sagt Clemens Kübber. Sein WM-Boot hat der 22-Jährige bereits erhalten. „Große Vermessungen haben ich nicht durchgeführt. Von Wasserstunde zu Wasserstunde habe ich jetzt meine Systeme adjustiert, bis ich mich richtig wohlgefühlt habe. Aber im Großen und Ganzen passt es schon – ich könnte es aber auch nicht zurückgeben. Deshalb verlässt man sich hier auf das Gefühl.“
Top-Trainingsgruppe und Tipps von Finn Lynch
Seit Anfang November hat sich Clemens Kübber intensiv auf die Saison 2024 vorbereitet. Nach wie vor ist der Wiener Teil einer top-besetzten Trainingsgruppe rund um das kroatische Nationalteam und den besten ILCA 7-Athleten aus Ungarn und Zypern. „Diese drei Nationen haben bei der letzten Europameisterschaft die Medaillen geholt. Etwas Besseres kann mir nicht passieren“, weiß Kübber. Zuletzt segelte er auch an der Seite von Finn Lynch, der Irland bereits für Olympia qualifiziert hat. „Von ihm habe ich mir sehr viel auf der Vorwind abschauen können. Das ist der Bereich, der mir ein paar Sorgen bereitet – da verliere ich noch entscheidende Meter.“
In den wohl bis zu 75 Booten starken WM-Fleets – insgesamt haben 153 Athleten genannt – wird es aber ohnehin auf die Starts ankommen, dort sieht sich der 22-Jährige gerüstet: „60 Prozent davon, wie ein Rennen ausgehen wird, entscheidet sich am Start. Wenn du dann auch noch eine gute Bahn hast, bist du vorne dabei. Wenn mir das bei der WM gelingt, bin ich vollauf zufrieden. Die Motivation ist auf jeden Fall groß, das Selbstvertrauen hole ich mir dann von Rennen zu Rennen.“
Weltmeisterschaft auch ein Olympic Qualifier
Die Weltmeisterschaft ist auch als Olympic Qualifier eingestuft. Die besten sieben noch nicht qualifizierten Nationen erhalten einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2024. Österreich fehlt das Nationenticket in der ILCA 7-Klasse noch. „Ich kann es aktuell noch gar nicht einschätzen. Ich weiß aber, dass es sehr viele starke Nationen gibt, die noch kein Ticket haben. Für die ersten Tage werde ich dieses ‚Rennen im Rennen‘ ausblenden, um mich voll und ganz auf meine Leistung zu konzentrieren. Wenn ich dann aber eine Chance sehe, werde ich alles unternehmen, diese auch zu nutzen“, analysiert Kübber. 53 Nationen sind bei den kontinentalen Titelkämpfen am Start, 26 davon haben bereits einen Startplatz für Olympia.
Schafft er die Qualifikation vor Adelaide nicht, bekommt er bei der Europameisterschaft vor Griechenland (Februar) und der Olympic Last Chance-Regatta vor Frankreich (April) zwei weitere Chance auf einen Quotenplatz.
ILCA 7 Weltmeisterschaft | Adelaide (AUS)
26. - 31. Jänner 2024