Benjamin Bildstein und David Hussl haben zum Abschluss der Qualifikation in der 49er-Flotte eine fulminante Leistung gezeigt. Die beiden Athleten vom Yacht Club Bregenz brillierten mit den Einzelergebnissen zwei, vier und zwei und katapultierten sich in der Gesamtwertung an die zehnte Position, machten bei rund 16 Knoten Wind insgesamt zwölf Plätze gut. Damit schaffte das Duo souverän den Einzug in die Goldflotte. „Heute sind wir wirklich toll gesegelt. Wir haben gleich beim ersten Start auf unser Gefühl vertraut und die rechte Seite attackiert – das hat sich ausgezahlt. Es ist großartig zu sehen, dass wir nach einem nicht ganz optimalen Regatta-Auftakt unsere ‚Pace‘, unseren Rhythmus gefunden haben. Das zeigt von mentaler Stärke und darauf sind wir sehr stolz“, freut sich Steuermann Benjamin Bildstein. Nach einem Reservetag am Montag, nimmt das 49er-Duo die Weltmeisterschaft in der Top-Gruppe der besten 25 Boote auf. „Es hat sich schon die letzten beiden Tage ausgezahlt, dass wir auf unser Gefühl hören und gleich beim Start richtig angreifen und nicht zu konservativ segeln. Das wird auch unser Plan für die nächsten Tage sein. Wir wissen, dass wir stark segeln können, aber wenn wir zu verhalten sind, tun wir uns schwer. Wir werden attackieren, überlegt attackieren und Vollgas geben“, fügt Vorschoter David Hussl an.
Keanu Prettner und Jakob Flachberger setzen die Weltmeisterschaft in der Silberflotte fort. Die Einzelergebnisse elf, acht und 21 ergaben Rang 29 – insgesamt fehlten zehn Punkte auf die Gold-Fleet – und ließen keine Steigerung zu. „Uns sind die Starts heute nicht gelungen. Wir sind nie richtig gut rausgekommen, hatten kaum Optionen die bevorzugte Seite zu wählen. Es war insgesamt nicht ausreichen, wir haben zu viele Fehler gemacht. In der nun anstehenden Silberflotte ist das Niveau aber ebenfalls top und besser besetzt als bei dem Großteil der restlichen Regatten in dieser Saison. Wir werden am Start arbeiten und so viel wie möglich aus den nächsten sechs Rennen mitnehmen“, zeigt sich Jakob Flachberger enttäuscht.
Beide Nacra-Boote für Goldflotte qualifiziert
In der Nacra 17-Flotte haben sich beide österreichischen Boote für die Goldflotte qualifiziert. Lukas Haberl und Tanja Frank zeigten mit den Einzelergebnissen acht, sieben und drei ihre bislang beste Leistung bei dieser Weltmeisterschaft und verbesserten sich an die 14. Stelle. „Der Tag heute war solide, wir konnten uns von Rennen zu Rennen steigern. Die Startperformance war deutlich besser als noch zu Beginn der Regatta. Es ist gut zu sehen, dass wir diesen Bereich verbessern konnten. Gute Starts sind wichtig für uns, um vorne mitzusegeln. Die Goldflotte wird nochmal anders, enger – aber wir brauchen uns nicht verstecken, müssen etwas mehr riskieren. Wir werden das hinbekommen“, sagt Tanja Frank nach Ende der Qualifikation.
Nur einen Platz hinter Haberl/Frank liegen auf Rang 15 Laura Farese und Matthäus Zöchling, nur drei Punkte beträgt ihr Rückstand auf die Teamkollegen. Die Qualifikation beschlossen die beiden Athleten vom Union Yacht Club Neusiedlersee mit den Platzierungen zehn, elf und 14 – letzterer wird aktuell als Streichresultat geführt. Die erste Wettfahrt in ihrer Fleet musste noch wegen der zu starken Strömung abgebrochen werden, die Anker der Bojen fanden keinen Halt, zusätzlich inkonstanter Wind machten aber auch die weiteren drei Rennen zur Herausforderung. „Es war ‚tricky‘, auf allen Linien. Strömung, Windstärke, Winddreher – das hat uns sehr gefordert. Die Starts waren auch nicht dort, wo wir sie haben wollen. Dennoch sind wir in der Goldflotte, haben unser Zwischenziel erreicht. Am morgen startet die Final-Series und da wollen wir uns nach vorne arbeiten“, sagt Vorschoter Matthäus Zöchling.
Schwieriger Auftakt für Clemens Kübber
Clemens Kübber war in den ersten beiden Rennen der ILCA 7-Klasse mit schwierigen Bedingungen von 16 Knoten Wind und Drehern bis zu 25 Grad konfrontiert. Nach den Plätzen 55 und 60 liegt der Athlet vom Union Yacht Club Neusiedlersee an 120. Stelle. „Es war kein guter Tag für mich. Ich bin zweimal schlecht gestartet, kam falsch raus – und konnte dann nur noch wenig ausrichten. Ich bleibe aber optimistisch, denn der Speed, auch auf der Vorwind, passt“, sagt Kübber.
Segel-Weltmeisterschaft in Den Haag (NED)
11. bis 20. August 2023
Nacra 17
1. Tita/Banti ITA 8 (1/1/1/(2)/1/1/1/1/1)
14. Haberl/Frank 64 (9/(14)/9/10/10/8/8/7/3)
15. Farese/Zöchling 67 (7/6/10/13/7/3/10/11/(14))
470er (nach 4 Rennen)
1. Okada/Yoshioka JAP 6 (1/4/1/(6))
10. Vadlau/Mähr 17 ((19)/2/5/10)
40. Donner/Haberl 52 (22/9/21/(28))
49er (nach 9 Rennen)
1. Lambriex/Van de Werken NED 19 (1/4/(5)/2/1/1/3/5/2)
10. Bildstein/Hussl 48 (8/(15)/10/13/5/4/2/4/2)
29. Prettner/Flachberger 81 (16/10/8/14/9/5/11/8/(21))
ILCA 7 (nach 2 Rennen)
1. Stipanovic CRO 2 (1/1)
120. Clemens Kübber 115 (55/60)