Knapp eineinhalb Monate liegt die „French Olympic Week“ vor Hyères nun zurück. Alina Kornelli, die seit September 2021 für den Österreichischen Segel-Verband an den Start geht, zeigte während der top-besetzen Regatta ihre große Klasse: Mit konstant starken Leistungen zog sie in die Semifinal-Series ein, bilanzierte am Ende mit Rang zwölf. „Ich habe den Winter über viel trainiert und mich schon vor Palma richtig gut gefühlt. Dort musste ich dann das Material umstellen und meine Erwartungen waren viel zu hoch – da lief es gar nicht. In Hyères habe ich versucht, alles um mich herum auszublenden, bin ohne große Absichten in diese Regatta gegangen. Und dann lief es plötzlich und alles ist mir leicht von der Hand gegangen“, erzählt Alina Kornelli rückblickend auf die beiden großen Regatten im Frühjahr. Durch ihren zwölften Platz in Hyères war Österreich sechstbeste Nation – dies hätte bereits einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele gebracht. Die ersten Tickets für Paris 2024 werden dann kommenden Sommer in Den Haag vergeben, wo sich die besten acht Nationen für die Spiele qualifizieren werden.
Unterstützung vom Verband verantwortlich für Kornellis Entwicklung
Seit Beginn ihrer Olympia-Kampagne greift Alina Kornelli auch auf den kompletten Support des Österreichischen Segel-Verbands zurück. Mit Luca Bursic wurde der ehemalige 49erFX-Klassentrainer für die rot-weiß-rote KiteFoil-Abteilung abgestellt. Die Zusammenarbeit mit ihm und auch die über Jahre aufgebaute Regatta-Erfahrung im Verband gab der österreichischen KiteFoil-Crew einen Entwicklungsschub. „Wir werden immer besser. Die Unterstützung ist auf allen Linien großartig – und extrem wichtig, um sich rein auf das Racen zu konzentrieren. Früher war man als Kiter ein ‚Einzelkämpfer‘, nun ist alles geplant, organisiert und perfekt vorbereitet. Vor allem aber das Coaching ist von unschätzbarem Wert: Erstmals in meiner jungen Karriere ist jemand am Boot dabei, der dir unmittelbar Feedback gibt. Speziell in taktischen und strategischen Punkten ist Luca ein riesengroßer Gewinn für unsere steigende Performance."
„Clean“ durch die Rennen kommen
Ihrem nun anstehenden Heimevent sieht Alina Kornelli mit großer Vorfreude entgegen. „Es wird richtig cool. Ich mag das Racen auf Seen ungemein, mir taugt das. Es ist schon bei der Anreise immer sehr viel entspannter – und das zieht sich zumeist auch über den gesamten Event“, frohlockt die 21-Jährige. An den vier Wettkampftagen erwartet die OeSV-Athletin durchwegs Leichtwind-Bedingungen, die vor allem Aufmerksamkeit verlangen: „Es ist hier enorm wichtig, dass du zu jeder Sekunde weißt, was passiert und du den Wind nie aus den Augen lassen kannst.“ Das Ziel für diese Regatta ist weniger ergebnisorientiert, viel mehr „schaue ich auf meine Performance. Wenn ich das schaffe, dann wird auch das Resultat am Ende passen.“ Wichtig sei ihr aber, „clean“ und damit ohne Stürze oder Frühstarts durch die Rennen zu kommen. Der Fokus liegt zudem auf guten Starts und den Manövern.
Letzter Schliff für Heimevent in Den Haag
Noch bis Montag – und für etwa eine Woche – trainierte Alina Kornelli mit dem Großteil des Segel-Nationalteams zuletzt vor Den Haag, wo im Sommer 2023 die ersten Nationentickets für Olympia vergeben werden. „Wir haben die letzten Tage unterschiedliche Trainingsschwerpunkte gesetzt: Einerseits ging es darum, neues Material zu testen und andererseits haben wir an den ‚Basics‘ wie Manöver oder Starts gearbeitet. Es war gut – und ich freue mich jetzt schon auf eine Competition“, fasst Kornelli ihre ersten Tage in den Niederlanden zusammen.