Aufgrund des angekündigten Regenwetters rechnete die Wettfahrtleitung mit einem größeren Ausfall im Teilnehmerfeld. Doch ein Segler brachte die allgemeine Stimmung auf den Punkt: „Lieber im Regen bei Wind segeln, als in der Sonne in der Flaute stehen!“ Diese Einstellung lohnte sich, denn schlussendlich setzte der Regen erst ein, als der Großteil der Boote schon über die Ziellinie gegangen war – und Wind gab es trotzdem.
Um Punkt 07.00 Uhr wurde traditionell die Startkanone am Starterturm des UYCAs für den Startschuss gefeuert. Die graue Morgenstimmung des bedeckten Tages wurde schon beim Start mit den bunten Vorsegeln der Segelboote aufgehellt. Mit schwachem Nordwind setzten sich die Boote Richtung Burgau in Bewegung.
Nach nur eineinhalb Stunden erreichte das schnellste Boot die Boje Burgau im südlichen Teil des Attersees. Diese Wendemarke ist wegen ihrer exponierten Lage gefürchtet: Dort ist selten wirklich Wind. Aber dieses Jahr kamen immer wieder Böen, die die Segelboote in Bewegung hielten.
Auf der ganzen Strecke galt es, die Windflecken bestmöglich auszunutzen. Windstärke und selbst Windrichtung veränderte sich immer wieder. Ab Mittag wurde der Wind dann auch richtig kräftig und erreichte in Böen bis zu 18 Knoten (ca. 35 km/h). Von Burgau Richtung Kammer – im Norden des Attersees – hatten jene Steuerleute die besseren Karten, die sich am Weyregger Ufer orientierten.
Am Schlussstück von Kammer ins Ziel vor dem Union-Yacht-Club Attersee setzten die Segelboote wieder ihre farbenprächtigen Zusatzsegel. Das „Blaue Band vom Attersee“ für das schnellste Boot ersegelte abermals Günther Zieher (UYCAs) mit seinen beiden Söhnen Moritz und Felix auf einem 18 Fuß Skiff. Er bewältigte die 34,2 km lange Strecke nur mit Windkraft getrieben in exakt 4 Stunden und 21 Sekunden.
Der Gesamtsieg nach berechneter Zeit geht an Klaus Costadedoi (SCATT), der das Ziel als Sechster erreichte. Der Burgau-Pokal für das schnellste Kiel-Boot nach berechneter Zeit geht an Christian Kimmeswenger (SCK) mit seiner Mannschaft, der auf einer J70 gesegelt ist. Der Olympia-Pokal für den Steuermann des schnellsten olympischen oder ehemals olympischen Kiel-Bootes geht an den jungen Steuermann Roman Stelzl, der die Strecke mit einem Boot der Klasse Star bewältigte.