Die Kieler Woche 2023 findet heuer bereits zum 129. Mal statt. Von Samstag bis Mittwoch werden die Wettfahrten in den olympischen Klassen absolviert. Neben den beiden 49er-Teams Benjamin Bildstein/David Hussl und Keanu Prettner/Jakob Flachberger, startet auch Junioren-Nationalteamsegler Theo Peter im iQFOIL. Ab 22. Juni tritt dann ein Großteil des österreichischen Jugend-Nationalteams in den Klassen 29er und ILCA 6 an.
Offene Rechnung aus dem Vorjahr
Beide 49er haben im Vorjahr knapp das Medal-Race verpasst: Nach einer wetterbedingt rennarmen Fleet-Series – es konnten nur acht der zwölf Wettfahrten absolviert werden – fehlten Bildstein/Hussl vier und Prettner/Flachberger fünf Zähler auf die besten zehn Boote. Heuer streben beide Teams an, die Top-10 zu erreichen. Die Ergebnisse des jüngsten Weltcup-Events vor Almere Ende Mai geben Selbstvertrauen.
„Wir haben nach unserer Bronzemedaille ein paar Tage daheim entspannt, den Erfolg verarbeitet und gut regeneriert.Das Erreichen der besten zehn Boote ist auch hier unser Ziel. Wir sind seit Mittwoch vor Ort und nutzen die Tage, um uns umzustellen: es wird hier im Vergleich zu Almere deutlich böiger und welliger werden – und dadurch weniger auf den Speed ankommen“, berichtet Vorschoter Jakob Flachberger. Das Duo vom Union Yacht Club Wolfgangsee hat in Almere mit Rang drei erstmals bei einem Weltcup-Event einen Podiumsplatz ersegelt. In Kiel wollen die beiden – für sie ist es der letzte große Vergleich vor der Weltmeisterschaft in Den Haag – vor allem ihr Chancen-Management und das Startverhalten verbessern. „Wir haben in der Vergangenheit ab und an überpowert. Wir müssen noch präziser herausfinden und spüren, wann im Rennen der richtige Moment kommt, um zu attackieren. Nicht jede Chance ist die beste Option. Es braucht Geduld und Weitsicht. Das muss sich einspielen – und daran arbeiten wir. Ein weiterer Faktor ist unser Verhalten am Start: Wir müssen mehr Konstanz hineinbringen und in dieser Phase noch schneller, präziser auf Witterungsveränderungen reagieren“, skizziert Steuermann Keanu Prettner.
Völlig fit zum vorletzten Vergleich
Für Benjamin Bildstein und David Hussl ist die Teilnahme an der Kieler Woche ihr vorletzter Vergleich vor der Weltmeisterschaft in Den Haag. Mitte Juli nehmen die ehemaligen Weltranglistenersten am Olympic Test Event in Marseille teil. „Wir sind top-fit und wollen uns hier in Kiel weiterentwickeln. Unser ‚Progress‘ ist auf einem guten Weg. Wir wollen aber weitere Schritte nach vorne machen. Der Vergleich mit vielen Booten ist dabei von großer Bedeutung. In dieser anspruchsvollen Konkurrenz wollen wir wachsen und konstanter in allen Bereichen werden“, sagt Steuermann Benjamin Bildstein, der den Almere-Weltcup gesundheitlich angeschlagen gestartet hatte. Schon in den Niederlanden haben die beiden versucht, ihr Repertoire an taktischen Tools am Start zu erweitern: „Speziell geht es um unser Verhalten, wenn wir in der Mitte der Linie starten. Es braucht da noch Etliches an Training, um hier dann die besten Entscheidungen treffen zu können“, gibt Vorschoter David Hussl Einblicke.
Die aktuell 68 Boote umfassende 49er-Flotte bestreitet von Samstag bis Dienstag insgesamt zwölf Rennen, drei pro Tag. Nach den ersten beiden Tagen wird das Feld in eine Gold- und Silverfleet unterteilt. Die besten zehn Gespanne bestreiten am Mittwoch, 21. Juni das Medal-Race.
OeSV-Aufgebot | 129. Kieler Woche | 17. - 21. Juni 2023
49er (12 Rennen + Medal-Race)
Benjamin Bildstein/David Hussl
Keanu Prettner/Jakob Flachberger
iQFoil (16 Rennen + Medal-Race)
Theo Peter
29er (ab 22. Juni)
Eva Truttenberger/Keno Pulte
Livia Farese/Marlene Rudisch
David Rohde/Jakob Schwarz
Laurenz Haslberger/Leo Uebelhör
ILCA 6 (ab 22. Juni)
Anton Messeritsch
Johanna Böckl
Julia Müller