01.08.2021

49er im Medal-Race | Frank/Abicht beenden Olympia auf Rang 17 | Zajac/Matz fallen zurück

Auch am fünften Wettkampftag bei denolympischen Segelbewerben vor Enoshimahaben die Boote vom Österreichischen Segel-Verband nicht zu ihrer Form gefunden. Während Benjamin Bildstein und David Hussl (7/15/13) als Zehnte knapp der Einzug ins 49er-Medal-Race gelang, endete der 49erFX-Wettkampf für Tanja Frank und Lorena Abicht (17/16/20) nach der Opening Series mit Platz 17 im Gesamtklassement. Thomas Zajac und Barbara Matz (12/13/9) fielen in der Nacra-17-Wertung auf den elften Rang zurück. Sie kämpfen am Sonntag in den ausstehenden drei Rennen der Opening-Series um die Teilnahme am Medal-Race.

Bildstein/Hussl retten Vorsprung ins Medal-Race

Benjamin Bildstein und David Hussl haben sich bei ihrer ersten Olympia-Teilnahme hauchdünn für das Medal-Race der besten zehn Boote qualifiziert. Nach gut zweistündiger Wartezeit an Land – kaum Wind ließ einen pünktlichen Start nicht zu – konnten in der 49er-Flotte doch noch alle drei ausstehenden Rennen der Opening-Series durchgeführt werden. Die WM-Vierten von 2020 blieben auch an ihrem fünften Wettkampftag unter den Erwartungen, klassierten sich in den einzelnen Rennen auf 7/15/13. „Die ganze Regatta läuft nicht nach Plan. Wir haben eigentlich schon öfters bewiesen, dass wir uns aus einer schwierigen Situation rauskämpfen können und haben dafür auch unsere Tools und Routinen. Wir haben eigentlich viel durchprobiert – aber diese Woche und auch heute hat einfach gar nichts funktioniert. Grundsätzlich hat es sich heute beim Einfahren am Wasser wieder gut angefühlt, das Gefühl für das Boot war besser. Aber unterm Strich sind zu viele Fehler passiert. Alles in allem eine schwierige Regatta“, erklärt Steuermann Benjamin Bildstein. Ähnlich sieht es auch sein Vorschoter David Hussl: „Bei vielen Momenten in dieser Regatta hat uns oft nur eine Sekunde da, eine Sekunde dort gefehlt – Kleinigkeiten im Endeffekt. Es ist uns nie gelungen, dass diese Punkte in unsere Richtung spielen.“ Erneut seien die Starts nicht nach Wunsch verlaufen: „Wir haben heute definitiv beim Rausfahren mehr Wert darauf gelegt, dass wir gute Beschleunigungen hinbekommen. Das haben wir auch ein paar Mal geübt – aber in der Wettfahrt hat es dann wieder nicht so funktioniert, wie wir es haben wollten. Wir waren oft ein wenig zu spät dran und dann bist du in einer Position, in der du kaum mehr gute Möglichkeiten hast.“

 

Trotz der verhaltenen Performance erreichte das Duo vom Yacht Club Bregenz das Medal-Race am Montag. Vier Punkte betrug der Vorsprung schlussendlich auf das Team aus Japan. Vor dem Schlusstag lagen die Österreicher noch elf Punkte voran. „Die Qualifikation für das Medal-Race ist ein schwacher Trost. Wir freuen uns natürlich, dass wir jetzt nicht zusammenpacken müssen“, meint Hussl. Am Montag um 8.30 Uhr (CET) starten die beiden OeSV-Athleten nun ins letzte Rennen ihrer Olympia-Regatta. Dort haben sie noch Chancen auf Platz acht. „Wir wollen die Spiele mit einem guten Gefühl beenden und das geht klarerweise nur mit einer vollen Attacke. Wir versuchen, das Medal-Race zu gewinnen, auch wenn es bislang schlecht gelaufen ist. Wir werden angreifen“, gibt Steuermann Bildstein aus.

 

Frank/Abicht beenden Olympia auf Rang 17

Für Tanja Frank und Lorena Abicht sind die Olympischen Spiele nach der Opening-Series zu Ende. Das Duo vom Union Yacht Club Neusiedlersee kam in den drei Rennen am Samstag – auch die 49erFX-Flotte musste rund zwei Stunden auf ihren ersten Start warten – über die Plätze 17/15/20 nicht hinaus. Am Ende klassierten sich die Vize-Weltmeisterinnen von 2018 auf dem 17. Rang. „Für uns war heute klar: entweder volles Risiko, oder das Medal-Race bereits vor dem ersten Start aufgeben. Wir sind dann ‚all-in‘ gegangen, haben voll angegriffen – aber es ist uns absolut nichts aufgegangen. Der Wind war schwierig zu lesen und zu verstehen. Wir haben nicht hineingefunden, waren gefühlt immer auf der falschen Seite, egal was wir probiert haben. Dementsprechend sind dann auch die Ergebnisse zustande gekommen“, ist Tanja Frank enttäuscht über das Abschneiden bei ihren zweiten Olympischen Spielen. Auch bei ihrer Vorschoterin Lorena Abicht, die erstmals an den Titelkämpfen teilnahm, überwiegt die Enttäuschung: „Es ist frustrierend und traurig, weil wir wissen, dass wir es besser können. Für mich war es eine große Erfahrung, auch wenn viele Dinge anders gelaufen sind, als wir sie uns vorgestellt haben – nicht nur segeltechnisch, sondern auch von den Rahmenbedingungen hier vor Ort.“

 

Zajac/Matz vor Schlusstag der Fleet-Races nur noch Elfte

Thomas Zajac und Barbara Matz sind drei Rennen vor Ende der Opening-Series in der Nacra-17-Gesamtwertung aus den Medal-Race-Rängen gerutscht. Das Duo klassierte sich bei wenig, aber sehr drehendem Wind auf den Plätzen 12/13/9. Steuermann Thomas Zajac hadert mit leicht vergebenen Chancen: „Es war heute nicht zufriedenstellend. Wir haben uns in allen drei Rennen ‚megagute‘ Möglichkeiten herausgesegelt. Wichtig war der erste Start, die erste Runde, die erste Kreuz – das haben wir richtig gut exekutiert. Wir lagen in allen Wettfahrten nach der ersten Runde in den Top-5. Hätten wir das nur halbwegs ins Ziel gebracht, wären wir für morgen wieder im ‚Game‘ gewesen, im Kampf um die Medaillen. Aber wir haben diesen Vorteil auf den zweiten Laps immer hergegeben. Der Preis dafür ist, dass wir nun außerhalb vom Medal-Race klassiert sind und auch keine Chance mehr haben, irgendwie ein geiles Ergebnis bei diesen Spielen zusammenzubringen.“ Mit Rang elf hat das Duo vor den letzten drei Rennen der Fleet-Races drei Punkte Rückstand auf das Medal-Race, auf Bronze fehlen bereits 41 Zähler. „In den jeweils zweiten Runden waren wir gefühlt immer dort, wo wir nicht sein sollten. Wir haben versucht unser Bestes zu geben, aber der Wind war nicht auf unserer Seite. Den heutigen Tag müssen wir sehr rasch abhaken und morgen wieder voll fokussiert hineinstarten und für positive Ergebnisse sorgen“, sagt Vorschoterin Barbara Matz.

 

Tokyo 2020 | 49erFX | nach zwölf von zwölf Wettfahrten

1. Martina Grael/Kahena Kunze BRA 70 ((15)/5/1/10/7/6/1/6/10/12/2/10)

17. Tanja Frank/Lorena Abicht AUT 144 (11/13/9/11/13/(UFD)/20/7/9/17/16/20)

 

Tokyo 2020 | 49er | nach zwölf von zwölf Wettfahrten

1. Peter Burling/Blair Tuke NZL 52 ((12)/3/7/2/10/1/3/6/2/5/2/11)

10. Benjamin Bildstein/David Hussl AUT 104 (10/(17)/6/4/9/9/10/5/16/7/15/13)

 

Tokyo 2020 | Nacra17 | nach neun von zwölf Wettfahrten

1. Ruggero Tita/Caterina Banti ITA 18 (1/3/1/2/5/1/(8)/3/2)

11. Thomas Zajac/Barbara Matz AUT 73 (3/10/8/(14)/13/5/12/13/9)

 

>>Alle Ergebnisse/Startzeiten

 

Tokyo 2020 | Olympia-Programm | 27. Juli – 3. August

49er – Benjamin Bildstein/David Hussl

49erFX – Tanja Frank/Lorena Abicht

Nacra17 – Thomas Zajac/Barbara Matz

 

27. Juli | 49er, 49erFX

28. Juli | 49er, 49erFX, Nacra17

29. Juli | 49er, Nacra17

30. Juli | 49er, 49erFX

31. Juli | 49er, 49erFX, Nacra17

1. August | Nacra17 (3 Rennen ab 5.00 Uhr CET)

2. August | 49er Medal-Race (1 Rennen ab 8.30 Uhr CET), 49erFX Medal-Race (ohne Frank/Abicht)

3. August | Nacra17 Medal-Race