Von Dienstag bis Sonntag wird in Cesme, Türkei die Europameisterschaft in der olympischen 470er-Klasse veranstaltet. Die Regatta besteht zunächst aus fünf Rennen der Qualifying-Series. Anschließend wird das 53 Boote starke Teilnehmerfeld in Gold- und Silberflotte bei je sechs weiteren Rennen geteilt. Die besten zehn Teams der Gold-Fleet bestreiten am Schlusstag das Medal Race. Die Titelkämpfe werden heuer erstmals im neo-olympischen Mixed-Format ausgetragen und sind offen ausgeschrieben.
Europameisterschaft ein absolutes Saison-Highlight für Vadlau/Mähr
Für Lara Vadlau und Lukas Mähr ist es die erste gemeinsame Europameisterschaft – und die vierte große Regatta in diesem Jahr. Bei den Events in Palma, Hyeres und Kiel hat das seit Herbst letzten Jahres neuformierte Duo jeweils die Qualifikation für das Medal Race geschafft. Anfang September schlugen die beiden ihre Zelte in Cesme auf und starteten im EM-Revier ihre Intensiv-Vorbereitung inklusive dreitägiger Warm-Up-Regatta. „Wir haben die Probe-Regatta genutzt, um im Materialbereich intensiv zu testen und die verschiedenen Set-ups bestmöglich auf die Bedingungen einzustellen. Die Titelkämpfe sind offen ausgeschrieben, damit wirken auch einige sehr starke Überseenationen wie die USA, Neuseeland oder Japan mit, das macht die Aufgabe umso interessanter und reizvoller“, berichtet Lara Vadlau, die 2014 und 2016 zweimal Damen-Europameisterin im 470er wurde. Für die Kärntnerin ist die Regatta ein „absolutes Saison-Highlight, wir freuen uns sehr auf die Challenge, die Qualifikation für das Medal Race ist das Minimalziel, dann schauen wir weiter.“
Die Trainingstage in der Türkei waren geprägt von starkem Wind und spitzer Welle. „Das sind Bedingungen, wo wir noch nicht ganz dort sind, wo wir hinwollen. Wir haben im Sommer intensiv daran gearbeitet den Bootsspeed bei diesen Bedingungen zu optimieren, die letzten Eindrücke waren vielversprechend, ich hoffe das bestätigt sich auch kommende Woche. Ab Dienstag zählt es, wir sind gut vorbereitet, werden voll attackieren und wollen natürlich ganz vorne mitmischen“, sagt Vorschoter Lukas Mähr, dem eine EM-Medaille bislang noch verwehrt geblieben ist.
Donner/Slivon wollen Schwung aus den Junioren-Weltmeisterschaften mitnehmen
Mit Rosa Donner und Sebastian Slivon geht vor Cesme auch ein zweites österreichisches Boot an den Start. Die 470er-Talente haben jüngst bei den Junioren-Weltmeisterschaften aufgezeigt: In der U21-Wertung holten die beiden souverän den Titel, im U24-Feld errang das Duo die Bronzemedaille. Auch die beiden OeSV-Nachwuchsathleten haben die Probe-Regatta mitgemacht, um speziell auf die vorherrschenden Starkwindbedingungen noch besser vorbereitet zu sein. „Wir hatten hier seit unserer Ankunft fast ausschließlich Starkwind – Bedingungen, die wir nicht so sehr gewohnt sind. Dennoch verlief die Probe-Regatta zufriedenstellend. Wir haben uns von Tag zu Tag steigern können, aber auch gesehen, dass uns im Vergleich zur Konkurrenz eben die Erfahrung bei solchen Bedingungen fehlt. Das Selbstvertrauen von unserem Auftritt bei den Junioren-Weltmeisterschaft wollen wir nutzen, um hier gut abzuschneiden. Die Erwartungen halten wir bewusst gering: Wir wollen solide segeln, ohne große Fehler – einfach zeigen, was wir können. Und dann wird auch das Ergebnis relativ gut sein“, berichtet Vorschoter Sebastian Slivon.
470er Weltmeisterschaft | Cesme, Türkei
13. – 18. September
Lara Vadlau/Lukas Mähr
Rosa Donner/Sebastian Slivon